Freitag, 28. September 2007

Anders

Denkt ihr auch so:
UK, das ist in Europa. So anders als Deutschland kann das nicht sein?
Heute mal einige Dinge, mit denen ich wahrscheinlich nie klarkommen werde:
1. Linksverkehr: Ich warte noch auf den Moment, in dem ich von einem Auto (vielleicht ein Taxi oder ein roter Bus) erfasst werde. Man gewöhnt sich daran? Nein! Lindsey (Internationale Studentin) ist nun seit über einem Jahr hier und hat sich noch nicht daran gewöhnt. Ich bin nun seit fast zwei Wochen hier und muss mich sehr stark konzentrieren, um vor dem überqueren einer Straße in die richtige Richtung zu schauen.
2. Pint: Ja, den Liter gibt es hier nicht. Die Milch, die ich kaufe, wird in Pint gemessen. Kauf ich nun einen Pint, oder zwei, oder gleich sechs? Moment. Sechs Pint sind ca 3,4 Liter. Soetwas gibt es bei uns auch nur in der Metro.
3. Mile, foot, inch: Auch den Meter gibt es hier nicht. Die Maße für eine Meile sind ja halbwegs bekannt, aber wie sieht es mit foot und inch aus? Ein Sub ist ein foot lang, ein halbes Sub sind 6 inch, das hab ich inzwischen gelernt und daran orientiere ich mich. Aber das bedeutet, dass ich eigentlich in Baguette-Einheiten messe. Klingt nicht nur komisch, ist es auch.
4. Oz: In der "Lite" (kostenlose Zeitung, wird an U-Bahn Stationen ausgeteilt) las ich gestern eine Anzeige über das kleinste Baby der Welt. "The amazing girl who weighed just 10 oz". Ich weiß immernoch nicht, wie schwer dieses Baby ist.
5. Steckdosen: Ich habe inzwischen insgesamt ca 20 Euro für Adapter ausgegeben. Warum? Sind die Englischen Steckdosn besser? In Anbetracht der Tatsache, dass sie ab und zu aufblitzen, wenn man sie vor dem Ziehen des Steckers nicht ausschaltet, dies aber auch beim ausschalte manchmal machen, würde ich behaupten: Nein, sie sind nicht besser!
6. Fenster: Wer baut Fenster, die sich nicht vernünftig öffnen lassen und sich langsam von selbst wieder schließen, wenn sie dann mal offen sind? Aber: Muss man diese Fenster wirklich öffnen? Da sie kein bisschen isolieren und es stark durchzieht, wohl nicht.

Mittwoch, 26. September 2007

St. Benet's

Heute ein Bericht über St. Benet's, der etwas anderen Kirche an der Uni.
Direkt auf dem Unigelände liegt eine kleine Kapelle. Die Pastorin Jenny veranstaltet hier jeden Montag einen Filmabend. Diesen Montag zeigte sie "Das Leben der Anderen".
Jeden Dienstag gibt es mittags kostenlos Essen für internationale Studenten. (Etwas seltsam, wir haben gerade in Finanzmathe "There is no free lunch." gelernt)
Abgesehen davon ist die Kapelle jeden Tag von 9am bis 5pm geöffnet. Man kann hier kostenlos Kaffee und Tee trinken oder einfach mal abschalten. Die Atmosphäre ist sehr angenehm. Ich habe mich noch nie in einer Kirche so wohl gefühlt. Diese Kapelle ist alles andere als konventionell, denn in welcher Kirche gibt es schon Sitzsäcke und Kissen?
Bisher habe ich nur Fotos von außen- in meinem letzten Post seht ihr eines davon- aber ich werde beim nächsten Filmabend mal fragen, ob ich die Räumlichkeiten auch von innen fotografieren darf.

Montag, 24. September 2007

Mein erster Uni-Tag






Heute war es nun endlich so weit, ich habe meine ersten Vorlesungen gehört. Introduction to Mathe- matical Finance und Mathe- matical Writing. Die Räume waren etwas schwierig zu finden, da zB CMLT (Clinical Medical Lecture Theatre) nicht ausge- schildert war und sich hunderte von Studenten durch die relativ engen Gänge quetschten. Doch es gab viele andere, die ebenfalls auf der Suche waren, und schließlich auch noch freundliches Personal mit dessen Hilfe es dann gelang den Raum zu finden.
Die Vorlesungen waren etwas anders als erwartet. Mein erste Gedanke war "Kindergarten?". Alle quatschten durcheinander, so dass es akustisch nicht möglich war, den Professor zu verstehen. Diejenigen, die zu spät kamen, bemühten sich nicht, sich recht schnell hinzusetzen und so wenig wie möglich zu stören, sondern ließen sich absichtlich Zeit, quatschten und machten unnötig Lärm. Ich hoffe sehr, dass das nur daran lag, dass sich die Studenten heute nach vielen Monaten zum ersten mal gesehen haben. Mit dieser Respektlosigkeit gegenüber dem Dozenten hatte ich wirklich nicht gerechnet.
Was die Schwierigkeit des Stoffes betrifft, so scheinen sich die Gerüchte, dass das Niveau hier viel geringer ist als in Deutschland, zu bestätigen. So wurde mir heute zB erklärt, was eine Menge ist und dass man ihre Elemente in geschweiften Klammern aufzählen kann. Das ist bei uns Schulstoff und wäre an der Uni allerhöchstens in der ersten Stunde im ersten Semester akzeptabel (und auch nur der vollständigkeit halber).
Ich überlege deshalb ernsthaft, diesen Kurs durch einen Postgraduate (nach dem Bachelor gilt man als Postgraduate) Kurs zu ersetzen.
Doch das System hier hat auch Vorteile. So dauerte eine Vorlesungsstunde hier nur etwas mehr als 45 Minuten und nicht wie bei uns 90. Das ist recht entspannend, da man sich so lange problemlos konzentrieren kann. Ich bin gespannt, wie ich nach meiner Zeit hier mit den 90 Minuten bei uns zurechtkommen werde.
Die Bilder sind diesmal btw Gebäude meiner Uni.

Sonntag, 23. September 2007

Leytonstone

Heute war ich in Leytonstone (nordöstlich meiner Uni, wenige Stationen mit der City Line), denn hier wurde ein Straßenfest veranstaltet.
Ich erhoffte mir davon nicht viel und war deshalb bei meiner Ankunft umso mehr beeindruckt. Direkt vor meinen Augen kreierte ein Künstler (ähnlich dem "Dude" aus "The Big Lebowski", andere ethnische Abstammung) eine Eisskulptur, einen Vogel. Während das Eis langsam vor sich her schmolz, bearbeitete er den Eisblock mit einer Kettensäge und anderen Instrumenten. Erstaunlisch war, wie sorglos er seine elektrischen Geräte in der Wasserlache, die um die Skulptur entstand, positionierte. Aber Künstler sind ja eh alle ein bisschen komisch ;)
Ansonsten bot das Straßenfest eine Vielzahl verschiedener Stände, von Lebensmitteln über Attraktionen für Kinder bis hin zu Schmuck und Henna-Tattoos war alles dabei.
Fazit: Es hat sich wirklich gelohnt mal Zone 1+2 zu verlassen. In London ist halt überall und immer etwas los. :)
Fotos gibt es leider keine, da ich meine Kamera nicht mitgenommen hatte.

Samstag, 22. September 2007

Canary Wharf + Royal Observatory











Ich habe mir heute Canary Wharf und das Royal Observatory angesehen. Ich denke die Bilder sprechen für sich.

Freitag, 21. September 2007

Enrolment + Shoppen




Nachtrag:
Die Ein- schreibung (Enrolment) an der Queen Mary Universty am Dienstag verlief völlig problemlos und schnell. Nach 5 Minuten hatte ich meinen Studenteausweis (s. Bild) in der Hand. Es hatte 5 Minuten gedauert, weil ich mich mit dem Personal über meinen zweiten Vornamen unterhalten habe, grundsätzlich wäre es in zwei Minuten möglich gewesen.
Es ist wirklich unglaublich, wie freundlich hier alle sind, wie problemlos und schnell alles erledigt wird, vor allem, wenn man die unfreundlichen Beamten und die schreckliche Bürokratie aus Deutschland gewohnt ist...

Aktuell:
Nachdem ich heute mein "Arrival Sheet" unterschreiben lassen habe und mir damit auch die TU glauben sollte, dass ich hier immatrikuliert bin, beschloss ich, shoppen zu gehen. In Anbetracht der Tatsache, dass ich nur ca. 14 kg Gepäck mitgenommen habe (etwa die hälfte von dem, was die anderen so mitgebracht haben), war dies auch nötig.
Shoppen ist in London unbezahlbar?
Nein! Man muss nur wissen, wo man was, wann kaufen kann.
UNIQLO war zB ein guter Tip von Anja (Danke Anja!). Ansonsten ist bei Lillywhite direkt am Piccadilly Circus gerade Sommerschlussverkauf (oder soetwas ähnliches).

Donnerstag, 20. September 2007

Boat Trip + Bus Tour






Nachtrag:
Am Dienstag fand ein von der Uni veranstal- teter Boat Trip statt. Wir hatten für nur 10 Pfund die Möglichkeit die Stadt von "one of the cleanest commercial rivers" aus zu betrachten. Dieser Kommentar des "Kapitäns" brachte ausnahmslos alle von uns zum Lachen, denn "the River Thamse" ist mit Abstand der dreckigste Fluss, den ich je gesehen habe. Aber überzeugt euch selbst, die Bilder sprechen für sich. Der Boat Trip war zunächst eine reine Sight-Seeing Tour, wurde dann später aber zu etwas ähnlichem wie einer Party mit Dancefloor und Bar an Board und bot somit viel Gelegenheit mit den anderen interna- tionalen Studenten ins Gespräch zu kommen. Alles in allem ein gelungener Abend.

Aktuell:
Heute ging das Programm mit der Bus Tour weiter. Sehr entspannt konnte man dabei die Stadt vom Bus aus begutachten und erfuhr ganz nebenbei viel Wissenswertes über einzelne Gebäute und Stadtteile sowie Geschichten und Gerüchte. Dabei fiel dann nun auch endlich der erste Regen, den ich in London mitbekommen habe. Da das Wetter hier aber sehr schnell umspringt, dauerte dieser nicht lange an. An einigen Orten hatten wir dann auch die Möglichkeit den Bus zu verlassen und Fotos zu machen.

Btw: Erkennt jemand von euch das Gebäude auf dem ersten Bild?

Mittwoch, 19. September 2007

Fresher's Fair

Das heutige Thema war "Fresher's Fair". In der Uni waren Stände aufgebaut an denen sich "Clubs and Societies" vorstellten und versuchten das Interesse der Studenten zu wecken. Das Angebot war sehr zahlreich: diverse Sportarten, Religionen und viele andere Interessengruppen von Politik bis Schauspielkunst. Es wirkte alles etwas Sektenartig, mit Listen zum Einschreiben. In etwa so habe ich mir das an amerikanischen Unis vorgestellt.

Dienstag, 18. September 2007

Mein Blog


Willkommen!
Zugegeben etwas spät, aber besser spät als nie :)
Das ist nun also mein Blog anläßlich meines Auslandssemesters an der Queen Mary University in London.
Ich habe in den letzten Tagen viel erlebt und deshalb auch viel nachzureichen. Bitte habt diesbezüglich etwas Geduld mit mir.

Zunächst einmal eine Erklärung:
Die Studenten, die an der Uni neu sind, werden "Fresher" genannt. Das entspricht in etwa unserem Begriff "Erstie" beinhaltet aber zusätzlich "International Students". Ich bin also auch ein "Fresher". Und so kam der Blog zu seinem Namen...