Montag, 15. Oktober 2007

East End + Security






Dem einen oder anderen mag vielleicht klar sein, dass das East End (also der Teil Londons, in dem ich wohne) nicht gerade einen guten Ruf hat. Das geht sogar so weit, dass Londoner total verängstigt und panisch reagieren, wenn sie den Begriff nur hören. Der positive Wandel des East Ends in den letzten Jahren ist an den meisten wohl vorbeigegangen. Wirklich sicher scheint es hier dennoch nicht zu sein. Man lernt immer wieder Leute kennen, die ausgeraubt wurden (oder zumindest jemanden kennen, dem das passiert ist). Dabei herrscht hier ein Sicherheits- fanatismus, den ich so noch nicht erlebt habe. Polizisten sind fast immer present. Jede Einrichtung hat zudem noch unheimlich viel Sicherheits- personal, so auch meine Uni. Man kann sich von den Securities sogar kostenlos Schlüsselanhänger holen, die Lärm machen, wenn man sie drückt, damit auch die ganze Straße bescheid weiß, wenn mal etwas sein sollte. Abgesehen davon ist fast alles mit Sicherheitsgates geschützt. Die gesamte Uni ist absperrbar! (Das wäre bei uns überhaupt nicht möglich!) Auch das Haus, in dem ich wohne, ist durch ein Sicherheitsgate geschützt, wofür ein Sicherheitscode benötigt wird, der alle zwei Monate geändert wird. Leider funktioniert das Gate im Moment nicht. Ich muss mir also jedes mal, wenn ich das Haus verlasse, sorgen machen, ob ich raus- und vor allem hinterher wieder reinkomme.

Samstag, 13. Oktober 2007

Mile End Park







Ja, mein letzter Post ist schon fast eine Woche her. Schande komme über mich. Für alle, die es nicht wissen: Ich war die Woche über krank. (Mir geht es inzwischen wieder gut, meine Stimme ist zwar noch weg, aber sie wird sicher irgendwann zurück- kommen.)
Mir ist aufgefallen, dass ich schon lange nicht mehr fotografiert habe. (Eigentlich gar nicht, bis auf die ersten drei Tage.) Grund genug das relativ gute Wetter zu nutzen und mit meiner Cam durch den Mile End Park zu laufen. Der Mile End Park liegt direkt an meiner Uni. Von meinem Zimmer aus also ca. 15-20 min zu Fuß. Er ist nicht groß, aber immerhin etwas grünes in dieser Stadt. Ich wollte eigentlich eines der grauen Eichhörnchen vor die Linse kriegen, die die niedlichen roten verdrängt haben. Und ich musste dafür auch nicht lange warten. Recht schnell begann eines von ihnen sogar für mich zu posen. Diese Tiere haben einfach vor nichts Angst. Sie sind aggressiv bis kampflustig und dauernd hungrig. Deshalb ist es auch überhaupt nicht schwer eines von ihnen zu fotografieren. Man sollte lediglich aufpassen, dass man nicht angesprungen wird, denn sie sind etwas unberechenbar. Also nicht zu nah rangehen!
Nicht weit vom Mile End Park gibt es ein "Lidl". Ich habe natürlich die Gelegenheit genutzt mal reinzusehen und zu vergleichen. Es gibt kaum Unterschiede zu einem deutschen "Lidl". Auch hier werden nämlich bereits jetzt typische Weihnachtssüßigkeiten (Spekulatius, Lebkuchen, Stollen etc.) verkauft.
Auf dem Rückweg war der Park dann voll mit Polizei, aber davon gibt es hier ja eh viel.

Sonntag, 7. Oktober 2007

Underground




Ich kann mich noch sehr gut erinnern, wie beeindruckt ich bei meinem ersten Besuch (vor ca 1,5 Jahren) von Londons Under- ground- System war. Aber, wie das im Leben so ist, ändern sich einige Dinge. Um es kurz zu machen: Ich fange an die U-Bahnen zu hassen. (Emotional genug, Claudia?)
Das System ist im Grunde wirklich gut. (Für die, die es nicht kennen: Jede Linie ist einer Farbe zugeordnet, ansonsten braucht man nur noch die 4 Himmelsrichtungen Norden, Osten, Süden und Westen. Sofern man weiß, wo man hin möchte, kann EIGENTLICH nichts schiefgehen.)
Auch die Zahlungsart mit der Oyster-Card geht kaum besser. (Einfach die Karte beim betreten und verlassen der U-Bahn Station einmal kurz auflegen. Das tolle daran: Es wird nur so lange Geld abgebucht, bis das Tageslimit erreicht ist. Abgesehen davon kann man natürlich auch Wochen und Monatskarten auf die Oyster laden, um noch mehr zu sparen.)
Hört sich an sich doch erstmal ganz gut an, oder?
Wäre es vielleicht auch, wenn alles so toll funktionieren würde. Es gibt dauernd Ausfälle. Dieses Wochende gab es keine District, Circle und Metropolitan Line. Zeitweise funktionierte auch die Jubilee Line nicht. Ab und zu werden sogar einige Sationen komplett geschlossen, so wie heute zB "Camden Town". Und das ist leider keine Ausnahme. Will man also pünktlich einen bestimmten Ort erreichen (zB den Flughafen), sollte man lieber etwas mehr Zeit einplanen.
(Nachträglich btw ein Bild aus Camden Town.)

Mittwoch, 3. Oktober 2007

Profs + Studenten

Heute etwas zu meinen Professoren, sofern man sie so nennen kann, denn mindestens einer von ihnen ist (noch) kein Professor.
Wieviele ausländische Professoren haben wir bei uns an der TU BS? (Ich persönlich habe noch keinen kennengelernt.)
Wieviele ausländische Professoren lehren an der QMUL?
Hier sollte man die Frage lieber in "Wieviele englische Professoren lehren an der QMUL?" umformulieren, um nicht von Namen überflutet zu werden. Ich höre hier 4 Vorlesungen. Meine Professoren kommen aus Australien, Polen, Italien und den USA. Von meinem Advisor habe ich erfahren, dass das halbe Mathematical Department deutsch ist.
Was für die Professoren gilt, gilt natürlich erst recht für die Studenten. Bei uns sind Mädls mit Kopftuch in Vorlesungen eher selten, hier ist es völlig normal. Nicht ungewöhnlich ist auch, dass Studentinnen komplett vermummt auftauchen. (Habe ich bei uns noch nicht gesehen.)
Das ist eben London: multikulturell.

Montag, 1. Oktober 2007

Camden Town

Gestern war eigentlich ein Ausflug ins Kino geplant (Simpsons), da wir aber in der Uhrzeit durcheinandergekommen sind, hatte der Film schon angefangen, als wir am Kino angekommen waren.
Aufgrund des guten Wetters beschlossen wir stattdessen nach Camden Town zu fahren. Ich war damit schon das dritte mal in Camden und es ist immernoch unheimlich beeindruckend. Ich musste mich sehr zurückhalten nicht unendlich viel Geld auszugeben, zumal das mit dem Geld hier eh schwierig ist, denn auch, wenn man nichts kauft, verschwindet es. Ein Tattoo später fuhren wir dann wieder zurück und verbrachten den weiteren Abend im "Blind Beggar", einem Pub im East End (die Gegend, in der ich wohne). Angeblich wurden hier Verbrecherzwillinge, die die Gegend unsicher machten, erschossen. Was genau passiert ist, werde ich wohl noch recherchieren müssen.